Anders leben- Vollzeit Vanlife im Minicamper- 11 Fragen an Vanessa Seferin

Vanessa lebt definitiv anders. Die gelernte Versicherungskauffrau zog vor über 3 Jahren in ihren Minicamper, einen Hochdachkombi namens Ingo.

Vanessa Seferin, Frau, Vanlife, Hochdachkombi

Wie sich das Vollzeit Vanlife in einem Minivan gestaltet, wie ihr Umfeld auf die Neuigkeit reagierte, dass sie künftig ein anderes Leben führt und wie sie ihren neuen Lebensstil finanziert, verrät dir Vanessa in diesem aufschlussreichen Interview: Anders leben- Vollzeit Vanlife im Hochdachkombi- 11 Fragen an Vanessa Seferin.

1. Was war der Auslöser, deine Wohnung und deinen Job aufzugeben und einfach anders zu leben? Seit wann lebst du Vollzeit im Van?

Ich wollte schon immer die Welt erkunden und war neugierig auf das Leben.

Mit 18 habe ich mir „Libertas“ (Freiheit) tätowieren lassen – was die Überschrift meines Lebens wäre, wenn es eine gäbe.

Mein größter Traum war eine Australienreise. Die habe ich gemacht 2019 und das veränderte auch mein Leben. Ich bemerkte, dass ich mich immer so frei fühlen wollte, wie ich mich dort gefühlt habe.

Als ich zurückkam, habe ich meinen Job als Versicherungskauffrau gekündigt und mich als Social Media Managerin selbstständig gemacht, um mir das Arbeiten von überall auf der Welt zu ermöglichen.

Ich gab mir selbst das Versprechen, mir ein Leben aufzubauen, von dem ich keinen Urlaub mehr brauche.

2. Wovor hattest du am meisten Angst? Hat dich irgendetwas zu Beginn zurückgehalten und haben sich deine Befürchtungen bewahrheitet?

Ein großes Thema war natürlich die Sicherheit & Geld.

Als ich feststellte, dass meine Selbstständigkeit in Deutschland stabil lief, traute ich mich den Schritt ins Ausland zu gehen zu wagen.

Ich machte alles in meinem Tempo, eins nach dem anderen. Erst baute ich die Selbstständigkeit auf, dann verkaufte ich mein altes Auto, gab  meine Wohnung auf und kaufte Ingo- mein neues Zuhause, einen bereits ausgebauten Citroën Berlingo.

Wenn man jahrelang in einem System ist, muss man sich auch die Zeit geben, nach und nach die „Sicherheiten“ aufzugeben und darf da auch ganz liebevoll mit sich sein.

Ich bin mittlerweile 3 Jahre unterwegs. Es gab Monate, in denen ich mit ganz wenig Geld auskommen musste, aber trotzdem habe mich noch nie so sicher gefühlt. Das ganze Loslösen war aber ein Prozess, der nicht von heute auf morgen ging.

3. Wie haben Familie, Partner und Freunde auf deine Entscheidung, im Van zu leben, reagiert?

Eine Partnerschaft hatte ich nicht, als ich beschlossen habe, zu gehen.

Meine Familie hätte natürlich lieber, dass ich in Deutschland geblieben wäre, aber gleichzeitig will meine Familie natürlich auch, dass ich glücklich bin. Meine Schwester habe ich angesteckt. Sie ging kurz nach meiner Abreise auf Reisen. Ein befreundetes Pärchen ist ausgewandert. Mein Entschluss, anders zu leben, hat in meinem Umfeld auch starke Veränderungen bewirkt.

Von der Community auf Instagram bekomme ich immer wieder Zuspruch für meinen Schritt. Ich merke dadurch, dass eigentlich viele raus in die Welt wollen, aber sich einfach nicht trauen und sich dann auf Insta anschauen, wie Menschen ein Leben leben, welches sie eigentlich selbst führen wollen.

Ich wünschte mir, dass mehr Menschen den Mut hätten, ihre Träume zu leben.

4. Wie finanzierst du dein Leben in Minicamper?

Momentan habe ich viele verschiedene Projekte.

Anfangs habe ich mit Social-Media-Marketing und Grafik-Design mein Geld verdient. Das ist stark in den Hintergrund gerückt.

Ich habe ein Buch geschrieben: „Thoughtfulness – I WANT TO BREAK FREE“*. Da nehme ich die Leser*innen mit auf meine innere Reise und teile meine Tagebuch-Auszüge der letzten vier Jahre.

Außerdem habe ich eine Community für Selbstentfaltung gegründet – für Menschen, die ebenfalls auf der Suche nach dem „Mehr“ im Leben sind und nach Support und Gleichgesinnten auf ihrem Weg suchen. Dort gebe ich Workshops und teile mein Wissen. Und ich gebe 1:1 Energie-Heilsitzungen, um Menschen zu unterstützen.

5. Was ist deine größte Herausforderung im Vanlife-Alltag?

Meine größte Herausforderung ist wohl die Balance zwischen Struktur und Flow.

Nachdem ich aus einer sehr engen Struktur zu wenig bis keine Struktur gewechselt bin, pendelt es sich langsam in der Mitte ein.

Bei dem ganzen Rumreisen ist es wichtig für mich, eine kleine Struktur zu bewahren.

Ich kann euch sagen, der Prozess ist für mich echt herausfordernd.

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6. Was ist dein bisher schönstes und dein schlimmstes Erlebnis, bezogen auf das Leben im Wohnmobil?

Es gab einen besonderen Moment mit meinem MiniCamper „Ingo“, an den ich mich gerne erinnere. Ich stand am Meer auf der Insel La Palma, relativ alleine, habe mir etwas zu essen gekocht und aufs Meer geschaut. Mir schossen die Tränen in die Augen, weil dieser Moment einfach so vollkommen war. Ich fühlte in mir tiefe Liebe, inneren Frieden und ein angekommen sein – im „nicht-ankommen“.

Das schlimmste Erlebnis, mmmh. In meiner Welt sind ganz wenige Sachen noch schlimm. Schlimm wird  eine Situation erst durch unsere Bewertung. Für mich ist alles erstmal eine Erfahrung.

Ich empfand es nicht als angenehm eine Grippe im Camper auszukurieren.

7. Würdest du mit deinem jetzigen Wissen etwas anders machen? Gibt es Fehler, die du vermeiden würdest und welche Tipps hast du an Menschen, die ihr Leben verändern möchten und nicht genau wissen, wie?

STEP by STEP.  Geh den Weg in deinem eigenen Tempo. Schau, was du brauchst um dich sicher zu fühlen, wenn du die Schritte in deinem Leben gehst und mach einen nach dem anderen.

Achte dabei auf dich und geh fürsorglich mit dir um.

Ich finde es wichtig ein Umfeld zu haben, dass dich dabei unterstützt und von dem du dich verstanden fühlst – das ist die halbe Miete.

8. 3 Dinge, die du nicht missen möchtest?

RITUAL KAKAO*! Ganz wichtig! Und eine Musikbox* und mein Laptop*, mit dem ich so viel Schönes kreiere und mit der Welt teilen kann.

9. Hast du ein Lebensmotto oder/und ein Lieblingszitat?

Go with the flow! Loslassen können und sich immer wieder neu erfinden und auf das Leben und die Veränderung einlassen, ist der wahre Schlüssel zum Glück.

10. Hast du einen Lieblingsort, an den du immer gerne zurückkehrst? Wenn ja, warum?

Die Insel La Palma. Die hat mein Herz erobert. Sie ist so wild und gleichzeitig so entschleunigend. Einfach super magisch. La Isla Bonita, der Ort, an dem ich mich selbst finden durfte.

Diese Insel wird für immer in meinem Herz sein und mich an die schönsten Momente meines Lebens erinnern.

11. Ist dein anderer Lifestyle so erfüllend, wie du es dir vorgestellt hast?

Für den Moment ja,  aber das kann sich jederzeit ändern.

Die wahre Freiheit ist für mich eben, „go with the flow“. Geh mit den Veränderungen, folge deinem Herzen, auch wenn es plötzlich nochmal etwas ganz anderes will. Vielleicht ist das nächstes Jahr ein Reihenhaus und ein Labrador, who knows???

Ich werde diesen Schritt auf jeden Fall nie bereuen und das Wichtigste daran war die innere Reise zu mir selbst.

Folge mir gerne auf Instagram und YouTube, oder gucke dich auf meiner Webseite Vanessa Seferin um.

Bonus: Was möchtest du noch als Tipp mit auf den Weg geben?

Finde sich selber wieder!

Das ist mein größtes Geschenk, dass ich mich auf dieser Reise selbst kennenlernen durfte. Wie nah ich mir jetzt wieder bin.
Ich wusste vorher gar nicht, wie sehr ich mich von mir selbst entfernt hatte und dauernd im „außen“ war.

Ich werde das ganze Leben mit mir selbst verbringen. Es ist so wichtig herauszufinden, wer oder was dieses „ICH“ ist.

Diese Reise kann ich jedem nur ans Herzen legen- die romantischste Liebesbeziehung ist die zu uns selbst.

 

Liebe Vanessa, ich danke dir für dieses interessante Interview. Ich wünsche dir viel Erfolg und alles Gute für deine Zukunft.

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