Die 1. Etappe der Via Imperii führt von Berlin nach Teltow. Los geht’s am Brandenburger Tor. Von dort aus geht es vorbei am Potsdamer Platz, durch den Park am Gleisdreieck,
über die Monumentenbrücke, am S-Bahnhof Südkreuz entlang, über die Stadtauto-bahnbrücke in den Naturpark Schöneberger Nordgelände. Du pilgerst weiter durch Mariendorf und Marienfelde, bis Du schließlich auf den Berliner Mauerweg triffst, dem Du dann eine ganze Weile folgst.
Erfreulicherweise führt dieser Jakobsweg über die Japanische Kirschblütenallee, die sich im Frühjahr in eine atemberaubende Blütenpracht verwandelt.
Im weiteren Verlauf der Via Imperii folgt der Berliner Mauerweg dem BUGA-Weg, dem Du dann entlang des Teltowkanals bis Teltow folgst.
Meine 1. Etappe der Via Imperii: Kurz und knackig
Etappenlänge der 1. Etappe der Via Imperii:
- ca. 23,2 km
Schwierigkeitsgrad der 1. Etappe der Via Imperii:
- leicht
Wegmarkierung der 1. Etappe der Via Imperii:
- Nr. 5 der 20 Grünen Hauptwege- Nord-Süd-Route
- Radweg Berlin – Leipzig
- Im späteren Verlauf der Berliner Mauerweg
- Im späteren Verlauf der BUGA-Weg
Pilgerführer für die 1. Etappe der Via Imperii:
Pilgerstempel auf der 1. Etappe der Via Imperii:
- Berlin: Raum der Stille: Stempel, direkt am Brandenburger Tor gegenüber der Touristeninfo (kein Pilgerstempel )
- Teltow: Touristeninformation, Marktplatz 1, 14513 Teltow ( kein Pilgerstempel )
Unterkünfte am Etappenstart und Etappenziel der 1. Etappe der Via Imperii:
Etappenstart:
- Pilgerherbergen: Berlin-Friedrichshagen, Bölschestr. 135, 12587 Berlin, Ansprechpartnerin: Frau Geselle, Telefonnumer: 0152 / 335 493 27, Preis pro Nacht/Pilger: 10,00 Euro
- Jugendherbergen Berlin: Jugendherberge am Ostkreuz, Jugendherberge am Tiergarten, Jugendherberge am Wannsee
- Hostels Berlin: Diese Hostels liegen in Berlin- Mitte und wurden sehr gut bewertet:
Heart of Gold Hostel, The Circus Hostel, wombat’s City Hostel
Etappenziel:
- Pensionen Teltow: Ferienwohnung Teltow, Ferienwohnung Teltow 2
- Hotels Teltow: Hoteltow
Tipps, für die 1. Etappe der Via Imperii:
- Es gibt eine direkte S-Bahnverbindung zwischen Teltow und Berlin. Buche dafür ein
ABC -Ticket der BVG. Vielleicht verbringst Du eine weitere Nacht in der Hauptstadt.
Tipps, nicht nur für die 1. Etappe der Via Imperii:
- Es gibt die Facebook-Gruppe Pilger sucht Dach. Wie der Name schon vermuten lässt, bieten Pilger dort Pilgern ein Dach über dem Kopf an. Die Mitgliedschaft in der Gruppe ist kostenlos. Infos zu den einzelnen Unterkünften der Bundesländer findest Du nach Beitritt links unter dem Menupunkt Dateien.
- Grundsätzliche Infos zur Via Imperii findest Du in diesem Beitrag.
Meine 1. Etappe der Via Imperii: Pilgertagebuch
Für mich beginnt die 1. Etappe auf der Via Imperii an meiner Haustüre in Berlin Friedrichshain. Gürtelstraße 14. 5. Stock.
Heute ist es soweit! Der Tag, dem ich so lange entgegen gefiebert habe, ist endlich da. Türe zu und los. Mit einem fetten Grinsen im Gesicht ziehe ich die Wohnungstüre hinter mir zu, schließe ab, stapfe die 5 Stockwerke hinab und pilgere los.
Komisch, mir ist kein bisschen mulmig. In mir ist nur Platz für pure Freude. Erstmal frühstücken. Ein letztes Mal in meinem Kiez. Erster Stopp – Haferkater. Hier lasse ich mir oberleckeren Porridge und köstlichen Kaffee schmecken, bevor ich weiter Richtung Teltow pilgere.
Ich wandere durch mein Viertel und sehe vieles jetzt schon mit anderen Augen, gucke genauer hin und sauge so viel in mich auf, wie es nur geht. Schließlich werde ich eine ganze Weile unterwegs sein. Um genauer zu sein für maximal 5 Jahre. Für diese Dauer habe ich mich auslandsreisekrankenversichert, denn nach meiner Pilgerreise wartet der Rest der Welt auf mich.
Es fühlt sich unbeschreiblich großartig an, so unglaublich frei zu sein! Einschränkungen und Grenzen setze ich mir in der nächsten Zeit nur selbst. Angst macht mir dieser Umstand übrigens überhaupt nicht. Null. Kein klitzekleines bisschen. Neee, auch in der tiefsten Tiefe in mir nicht. So, nun aber weiter auf meinem persönlichen Jakobswegzubringer.
Der Startpunkt der 1. Etappe der Via Imperii ist das Brandenburger Tor. Bis dahin gleicht meine Pilgerreise einer einzigen Sightseeingtour. Ich verabschiede mich vom Frankfurter Tor, der Weltzeituhr und dem Alex, besuche noch den Berliner Dom, bevor ich Unter den Linden entlang schreite und das Brandenburger Tor erreiche.
Die Touristeninfo am Brandenburger Tor hat leider weder einen Pilgerstempel, noch überhaupt einen Stempel, aber im Raum der Stille konnte man mir weiterhelfen. Die Damen dort waren total nett und sehr überrascht darüber, hier auf einen Jakobspilger zu treffen. Sie wußten nicht um die Via Imperii und haben die Idee aufgegriffen, einen besonderen Stempel für Pilger in Auftrag zu geben.
So, der Startstempel sitzt. Jetzt bin ich drauf, auf der 1. Etappe der Via Imperii. Muschelmarkierungen gibt es keine und ich halte mich an die Beschilderungen der Nr. 5 der 20 Grünen Hauptwege. Vorbei an einem kleinen Stückchen vom Tiergarten und dem Potsdamer Platz folge ich der Via Imperii bis zum Park am Gleisdreieck und weiter zu meinem heutigen Etappenziel, dem S-Bahnhof Südkreuz.
Ich habe mich dafür entschieden, die knappen 33 km, die es von meiner Haustüre aus bis Teltow sind, auf zwei Tage aufzuteilen.
Nicht nur aufgrund der Distanz und der Jahreszeit.
Ich wollte mich ohne Hast von meiner Wohnung verabschieden, nochmal durch die leeren Zimmer streifen, den Blick vom Balkon genießen, innehalten, versuchen zu begreifen, dass nun tatsächlich ein neuer Abschnitt für mich beginnt und ganz entspannt los pilgern.
Kein zurück- dass Versprechen habe ich mir selber gegeben.
Deswegen freue ich mich darüber, heute Abend bei einem sehr guten Freund zu verbringen. Bei ihm wartet frische Wäsche auf mich. Ich genieße den Luxus, mein T-Shirt und die Unterwäsche tauschen zu können, ohne sie mit der Hand waschen zu müssen. Pilgerfreuden, grins.
Irgendwie fühle ich mich noch gar nicht unterwegs, aber das kommt bestimmt, wenn ich Berlin, den Komfort und das Vertraute hinter mir gelassen habe.
Guten Morgen Berlin.
Gut gefrühstückt und mit einem Stullen- und Obstpaket ausgestattet, starte ich in meinen 2. Pilgertag.
Ich steige in die volle Straßenbahn, es ist Berufsverkehr- und ich lächele in mich hinein und bestimmt auch vor mich hin. Die S-Bahn bringt mich zurück zum S-Bahnhof Südkreuz. Tsss, wie schnell das gehen kann.
Markierungen sind hier Mangelware, aber ich finde meinen Weg schnell und schon verschluckt mich der Naturpark Schöneberger Nordgelände und pilgere, ohne Straßenverkehr, im Grünen entlang der S-Bahntrasse, die mich heute immer mal wieder begleiten wird.
Weiter geht’s durch kleinstädtisch anmutende Wohnsiedlungen und diverse Grünanlagen, bis ich auf den Berliner Mauer Weg treffe.
An einer der Gabelungen des Berliner Mauerweges hatte ich schöne Begegnungen. An dieser Ecke stehen einige Parkbänke und irgendwie ging es dort zu wie an der Bushaltestelle bei Forrest Gump. Fahrradfahrer kamen und gingen, und es wurden Geschichten ausgetauscht. Von früher, von heute, von unterwegs. Ich weiß gar nicht, wie lange ich da gesessen habe. Lange. Egal, schön war’s 🙂auf jeden Fall und ein Kiosk mit kühlen Getränken auf dieser Ecke wäre ein Träumchen gewesen. Obwohl, dann hätte ich mich noch schwerer dort loseisen können.
Über den BUGA-Weg komme ich schließlich nach Teltow und erspähe hier die ersten Jakobswegsmarkierungen.
Der kleine Altstadtkern ist richtig schön hergerichtet. Leider hatten sowohl die Kirche, als auch das Restaurant am Marktplatz geschlossen.
Da ich in Teltow keine Herberge finden konnte, und nicht so viel Geld für eine Unterkunft ausgeben wollte, habe ich mich in die S-Bahn gesetzt und bei Freunden im Süden Berlins übernachtet. Diese Stunden im vertrauten Kreis habe ich sehr genossen, aber ich merke, dass ich hibbelig werde und mich endlich ins „unbequeme Unbekannte“ stürzen möchte.
Via Imperii: Etappeninfos und Pilgertagebücher
Hast Du die allgemeinen Infos oder eine Etappe verpasst? Hier findest Du weitere Tagesetappen mit Pilgertagebuch zur Via Imperii:
Allgemeine Infos zur Via Imperii: Wegbeschreibung von Berlin nach Hof
1. Etappe: Berlin- Teltow liest Du gerade
2. Etappe: Teltow – Saarmund
3. Etappe: Saarmund – Beelitz
4. Etappe: Beelitz – Treuenbrietzen
5. Etappe: Treuenbrietzen – Marzahna
Bist Du schon mal auf der Via Imperii gepilgert? Wie hat es Dir gefallen? Kennst Du vielleicht Pilgerherbergen oder Privatunterkünfte, die ich nicht kenne?
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Sag mal, wo genau entstand das Bild naturgelände 6?
Hallo,
ich weiß leider nicht, welches Foto mit Naturgelände 6 gemeint ist.
Außerdem ist es schon ein paar Tage her, dass ich diesen Weg gegangen bin… Das Foto passt immer zum entsprechenden Textabschnitt.
Ich hoffe, dass dir die Info weiterhilft.
Beste Grüße von unterwegs, Annik