Good morning in the morning! Es ist noch relativ früh am Morgen, als Toyota und ich uns auf die Schotterpiste durch den Nationalpark begeben, um zurück zur Great Ocean Road zu kommen.
Es dauert nicht lange und ich sehe es schon von Weitem am Straßenrand sitzen! Endlich! Das erste Känguru auf diesem Roadtrip! Ich hatte sehr auf Jumpies gehofft und nun ist es soweit.Ich halte an und wir beobachten uns gegenseitig. Als ich die Kamera zücken will, wird es Skippy zu bunt und es hüpft davon.
Vorsichtig fahre ich weiter und sehe noch zwei weitere Hopser.
Tag 4: Great Ocean Road – Port Campbell
Mein erstes Ziel des Tages: Mails Rest
Maits Rest
Ein etwa 800 Meter langer Rundweg führt Dich durch den ursprünglichen Urwald. So wie hier hat es früher in der ganzen Gegend ausgesehen.
Baumfarne, Eukalyptusbäume, dichtes Unterholz, Moose und kleinere Farne, ein kleiner Bach, der gemächlich vor sich hinfließt. Es ist still. Libellen schwirren um mich rum, die eine oder andere Mücke ist auch dabei, und ich sauge diese schöne Umgebung in mich auf, bevor ich mich auf den Weg zum Cape Otway mache.
Übrigens, abends gibt es hier geführte Touren zu Glühwürmchen!
Cape Otway Lightstation
Der Weg zum Leuchtturm ist für mich das eigentliche Ziel! Hier wimmelt es vor Koalas.
Die hängen faul in den Eukalyptusbäumen ab.
Mal schlafend, mal wach, mal fressend und mal so aussehend, als ob sie gerade wach geworden sind.
Auf dieser Straße habe ich viel Zeit verbracht.
Falls Du zur späterer Stunde hier lang kommst, ist vielleicht der Bimbi Park Cape Otway Park was für Dich. Hier habe ich vor Jahren mal geschlafen und hatte gefühlt in jedem 10. Baum einen Koalabären zu beobachten.
Leider blieb die Gegend hier nicht vor Buschbränden verschont.
Leuchtturm am Cape Otway
Dieser Leuchtturm ist der älteste Leuchtturm Australiens.
Nach 73 Stufen durch einen engen Wendelgang, nichts für Klaustrophobiker, bist Du oben und hast eine tolle Aussicht. Eine Dame erklärt die vorhandenen Gerätschaften und Geschichten über den Leuchtturm.
Von hier oben soll man in der Walsaison die Riesen der Meere sehen können. Ich halte Ausschau nach Großfisch und erspähe Delfine.
Das Schlangenwarnschild kam natürlich erst nach Betreten des Areals.
Ich halte mich da an die Empfehlung der Locals: Fest auftreten und wenn Du eine Schlange siehst, stehen bleiben, Foto machen, die Schlange verschwindet von alleine.
Neben dem Leuchtturm hat mir das Haus des Leuchtturmwärters gut gefallen. Das ist noch eingerichtet wie Anno Knips.
Das Cafe bietet überraschenderweise vegetarische und vegane Speisen an. Der Kaffee war mäßig und das angepriesene Internet, das mich auch geködert hat, das Gelände zu besichtigen, hat nicht funktioniert.
Vom Parkplatz aus gibt es einige gut ausgeschilderte Wanderwege, denen Du folgen kannst.
Der Eintritt zum Leuchtturm ist mit 19,50 AUD recht happig.
Der kürzeste Wanderweg, vom Parkplatz aus startend, bietet auch eine schönen Blick auf das Lighthouse.
Ich würde, ehrlich gesagt, kein zweites Mal den Eintritt locker machen.
Der Weg zum Cape Otway Lighthouse mit den vielen Koalas ist toll, aber wenn Du Dich nicht richtig für Leuchttürme interessierst, kannst Du Dir den Eintritt sparen. Schöne Ausblicke hast Du hier fast an jeder Ecke, für umme.
Berühmte Gesteinsformationen der Great Ocean Road
Es wird heiß und zunehmend schwül, als ich mit Toyota zurück auf die Great Ocean Road reite, um mir die Gesteinsformationen anzusehen.
Gibson Steps, hier kannst Du bei Ebbe von hier aus zu den 12 Apostel laufen, Loch Ard Gorge, die 12 Apostel, das Blowhole und die Thundercaves liegen jetzt auf dem Weg.
Die Fotos vom Blowhole und den Thundercaves sind leider nicht so prickelnd geworden. Manchmal sind keine Fotos besser als richtig schlechte Fotos, finde ich. Hey, und noch ein Grund mehr, nochmal die Great Ocean Road zu besuchen.
Und ich muss sagen, dass die Fotos, wenn ich sie mir jetzt so ansehe, etwas das Bild verzerren. Insbesondere an den 12 Apostel war es unfassbar voll und rummelig. In Melbourne werden viele Tagesausflüge zur Great Ocean Road angeboten, die offenbar gut gebucht werden.
Übrigens, mittlerweile ist es heiß und schwül und das Einzige, das wirklich, wirklich Einzige, was ich nicht an Australien mag, wird zur Plage. Fliegen!
Sie sind von jetzt auf gleich aus dem Nichts aufgetaucht und einfach überall. Vor allem mein Gesicht scheint ihnen zu gefallen. So krabbeln sie mir in den Ohren, in die Nase, rund um den Mund und sehr gerne auch an den Augen rum. Einfach nur nervtötend!
Port Campbell
Ich war zu schissig beim Besuchercenter der 12 Apostel zu übernachten, das machen doch Einige, trotz der vielen Verbotsschilder, und so fahre ich weiter bis nach Port Campbell. Dort finde ich für 15 AUD einen Stellplatz für Toyota. Es gibt saubere Warmwasserduschen, eine gut ausgestattete Camperküche und Waschmaschinen und Trockner. Ist ja auch mal ganz schön, diese Annehmlichkeiten in der Nähe zu haben.
In Port Campell gibt es einen kleinen Badestrand, eine teure Tankstelle, einen Supermarkt und einige Cafes und Restaurants. So viel Zivilisation am Abend hatte ich schon einige Tage nicht mehr.
Tag 5: Port Campell- Narrawong
Da ich heute in einer Ortschaft aufwache, gönne ich mir einen leckeren Kaffee. Gute Idee, schlechte Ausführung. Mein Flat White kam im Plastikbecher daher, der leider nicht geschmacksneutral war. Den habe ich gleich getonnt und bin, leicht verärgert, bis zum nächsten Logout gefahren um mir dort einen Instantkaffee zu kochen.
London Bridge. Warum nicht.
Ich sehe eine Backpackerin am Auto stehen und lade sie auf einen Kaffee ein. Sie bringt Pancakes und Nutella mit. War es doch für was gut, dass der Flat White ungenießbar war.
Nach dem leckeren zweiten Frühstück mache ich erstmal einen langen Strandspaziergang. Dir ist bestimmt schon aufgefallen, dass ich Strandspaziergänge liebe.
Good bye, Great Ocean Road! Du Schöne! Ich habe jeden Meter auf Dir genossen und ich komme ganz bestimmt nochmal wieder, um mich erneut von Dir verzaubern zu lassen.
Warrnambool
In Warrnambool fülle ich bei ALDI und Coles meine Vorräte auf, tanke verhältnismäßig günstig und lasse mich bei Mäcces häuslich nieder, um endlich mal wieder verhältnismäßig schnelles Internet zu nutzen.
Dafür lasse ich die Shipwreck Coast links liegen. Vielleicht ein Fehler, aber wieder ein Grund, dieses wunderschöne Land erneut zu bereisen.
In Warrnambool lassen sich auch hervorragend Wale beobachten. Südkaper suchen hier alle Jahre wieder die Buchten zum Kalben auf. Am Logans Beach gibt es eine gute Aussichtsplattform, bei der Du, mit etwas Glück, diese gigantischen Tiere von Mai bis Oktober beobachten kannst.
In Port Fairy
Port Fairy ist so ein bisschen Liebe auf den ersten Blick. Die dörfliche Atmosphäre gefällt mir sehr gut und so verbummele ich einige Zeit. Mir gefallen die netten kleinen Boutiquen und der beschauliche Hafen.
Außerdem bekomme ich bei Sterling Espresso einen hervorragenden Kaffee serviert, zu dem ich mir eine hausgemachte Pistazien-Schoko-Praline gönne. Oberköstlich!
Ich habe die Möglichkeit, bei der Cousine eines Freundes in der Auffahrt zu parken und in Port Fairy zu übernachten. Ich denke noch kurz über das Angebot nach, entscheide mich dann aber dafür, weiterzufahren und mir einen kostenfreien Schlafplatz in der Natur zu suchen. Eine gute Entscheidung. Warum? Es hat was mit Kängurus und einem sehr netten und interessanten Gesprächspartner zu tun.
Narrawong
Ich fahre in Narrawong ein und sehe ein Hinweisschild zum Beach. Du ahnst es schon. Richtig, kurz nochmal am Strand entlang laufen,die Füße im Wasser, die Nase im Wind. Soviel Zeit muss sein.
Ich stöbere in meinem Camps Australia Wide 8 und entscheide mich für den Sawpit Campground im Narrawong Forrest.
Der liegt etwa 5 km im Landesinneren und ist ein wahrer Traum!
Wallabies, Kookaburras, Papageien, Kakadus, Feuerstellen, Picknickplätze und tollste Natur.
Von dem Jumpie gibt es noch ein kurzes Video, wie es frisst und dann vor einem nahenden Wohnmobil flüchtet. Hops, hops, hops.
Auf diesem schönen Fleckchen Erde lerne ich Dieter kennen. Er ist beruflich als On Board Kurier für 5 Tage in Australien unterwegs und hat dieses Mal Blutplasma von Deutschland nach Australien geflogen. Möglicherweise hat er dadurch ein Leben gerettet. Spannend, oder?
Er hat das Land schon ewig oft bereist und ist mindestens genauso infiziert wie ich. Wir haben uns viel zu erzählen und ich quetsche ihn zu seinem interessanten Job aus. Und wieder einmal wird es viel zu schnell viel zu spät.
Dieter, falls Du das liest: Es war wirklich sehr schön, Dich getroffen zu haben. We keep in touch!
Gute Nacht, Freunde! Wenn Du wissen möchtest, wie es auf der Great Ocean Road und sonst so weitergeht, besuch mich bald mal wieder! Es wird bestimmt nicht langweilig.
Ach so: Es ist übrigens überhaupt nicht schlimm, wenn Du meine Beiträge auf Deinen Social Media Känalen teilst, damit Deine Freunde ebenfalls mit Toyota und mir Australien entdecken können, grins.
Hallo Annik, das ist ein wirklich schöner Bericht. Da bekommt man gleich Lust, hinzufahren. Es ist von allem etwas dabei. Du hast so gut geschrieben, dass ich das Gefühl hatte, mir weht der Wind am Meer auch um die Nase. Außerdem habe ich bei jedem Bericht über einen Kaffee gleich meinen Kaffeebecher hier am Schreibtisch zum Munde geführt und war sozusagen mit dabei :-))). Man will ja nicht nur passiv konsumieren. Wie sagte meine Mutter immer Kirche von außen (in diesem Fall Leuchttum von außen), Berge von unten und Kneipen von innen. Also Leuchtturm einfach weglassen beim nächsten Mal. Viel Spass noch und danke für den schönen Beitrag.
Hallo Annet,
Du siehst mich hier gerade ganz glücklich und schwerst grinsend vor meinem Rechner sitzen. Es ist so schön, sowas Nettes geschrieben zu bekommen.
Vielen herzlichen Dank für Deinen überwältigenden Kommentar!
Es ist einfach nur klasse zu lesen, dass ich Dich am Schreibtisch abgeholt und kurz mit auf meinen Trip genommen habe.
Ich hoffe, dass mir das noch ganz oft gelingt.
Die Weisheiten Deiner Mutter werde ich zu Herzen nehmen, die gefallen mir sehr!
1000 Dank für Deine herzlichen Worte
Annik
Hi Annik, toller Post!
Ich habe fast dieselbe Tour letztes Jahr in Australien gemacht. Die Koalas auf dem Weg zum Leuchtturm & Maits Rest waren absolut meine Highlights! Gut, dass ich bestätigt bekomme, dass der Eintritt am Leuchtturm es nicht wert war, da haben wir also nichts verpasst. Der Eintrittspreis war uns für 4 Leute einfach zu happig…
Du hast Recht, bei den Aposteln gehts ganz schön rund, trotzdem lohnt sich der Anblick <3
LG, Julia
Hallo Julia,
ist die Tour nicht wundervoll?!?
Der Eintritt zum Leuchtturm war echt saftig. Die geführte Tour habe ich nicht mitgemacht, darauf wollte ich nicht warten, aber so leuchtturminteressiert bin ich dann auch nicht. Tatsächlich war der Internetzugang mein Köder…Grummel. Egal, ich habe Delfine gesehen und man weiß es ja vorher nicht.
Die Gesteinsformationen fand ich alle toll. Auf den Fotos sieht es dann nur immer so einsam und idyllisch aus. Dieses Bild wollte ich kurz zurechtrücken.
Ich kann es kaum erwarten, diesen wundervollen Kontinent nochmal zu besuchen.
Liebe Grüße und vielen Dank für Deinen Kommentar,
Annik
Ein wunderschöner Blog mit tollen Aufnahmen
Hallo Martha,
danke für Deinen Kommentar!
Es freut mich sehr zu lesen, dass Dir Misses Backpack gefällt!
Ich gebe mir weiterhin Mühe, Dich mich interessanten Berichten und schönen Fotos von unterwegs zu beglücken.
Herzliche Grüße
Annik